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Montag, 31. Januar 2011

Kinderarbeit – Und wer muss sich schämen?

Glückliche Kinder in Kolumbien

In der Textilbranche ist dieses Thema nicht neu. Namhafte Einzelhändler und Discounter wurden bereits mit Kinderarbeit in Verbindung gebracht. Allen voran sind es die Lieferanten aus dem asiatischen Bereich, z.B. Indien, die immer wieder in Verdacht geraten. Wenn man sich die Liste im Blog des Aktionsnetzwerk gegen ausbeuterische Kinderarbeit (http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/firmen/branchen/textil) ansieht, stellt man fest, dass gerade die Anbieter von sehr günstiger Ware in Verdacht geraten sind, aber es gibt auch Verdächtige unter den Marken Anbietern. So lange ein Verdacht nicht mit klaren Beweisen belegt werden kann, sollte man niemanden vorverurteilen, aber ein fader Nachgeschmack bleibt doch immer.

Wir haben uns bei den meisten unserer Hersteller persönlich davon überzeugt, dass es bzgl. Kinderarbeit mit rechten Dingen zugeht. Bereits vor 1 ½ Jahren hatten wir die Gelegenheit die Produktion von Ellipse zu besichtigen. Pettacci aus Bogota ist ISO 9001 zertifiziert und alle anderen haben uns während der letzten Colombiamode 2010 auf unsere gezielten Fragen versichert keine Kinder zu beschäftigen. Unser Engagement geht aber noch weiter, denn wir wollen auch sicher sein, dass unsere Hersteller ihren Mitarbeitern angemessene Löhne und Gehälter zahlen und diese nicht ausbeuten. Das ist nicht immer leicht, aber wir konnten bereits die Zusammenarbeit mit einem Hersteller im Vorwege ausschließen, der seine Produktion auf diverse Subunternehmer ausgelagert hat, d.h. er lässt Textilien in vielen kleiner Familien herstellen, die dann sittenwidrig bezahlt werden. Bei diesen „Mini Unternehmern“ ist dann auch nicht auszuschließen, dass die Kinder der Familie mithelfen, um den vom Hersteller ausgeübten Druck zu widerstehen.

Kolumbien und Argentinien haben die ILO Konvention 182 ratifiziert. Die Umsetzung gelingt entsprechend der Rahmenbedingungen mehr oder weniger gut. Betriebe in Städten und Gemeinden werden kontrolliert, in ländlichen Gebieten oder den gesetzfreien Räumen (Dschungel und Minen) gelingt die Umsetzung eher weniger bis gar nicht.

Die Länder Südamerikas sind sehr kinderfreundlich. Vernachlässigte Kinder, wie bei uns, gibt es dort eher selten. Die kleine Jessica aus Hamburg wurde zwar nicht rechtswidrig zur Arbeit geschickt, sie musste aber verhungern, weil sich weder Angehörige noch Nachbarn um sie gekümmert haben.

1 Kommentar:

  1. Die "Geinz ist geil" Masche treibt sowohl den EZH, als auch Hersteller in einen Preisdruck, der dann einige in Länder treibt, die durch Kinderarbeit die Preise niedrig halten. Definitiv keine Ausrede, sonder im höchsten Maße abstoßend, aber wir als Verbraucher sollten vielleicht auch mal darauf achten was wir wo und zu welchem Preis kaufen.

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